Seliger Georg Matulaitis (1871-1927)

Unser Weg mit Gott verläuft selten gerade und einfach. Meistens ist es ein tägliches Ringen um das Gute und den Glauben an Gott. Die Begleitung von guten Freunden ist da goldwert. In der Sprache der Kirche sind diese Freunde die Heiligen. Vielleicht haben Sie bereits Ihre Heiligen, die Sie bei diversen Anliegen um Fürsprache bei Gott bitten. Einen weiteren, wenig bekannten Heiligen möchten wir Ihnen vorstellen. Als Georg Matulaitis am 28. Juni 1987 vom Hl. Papst Paul II. in Rom seliggesprochen wurde lagen bereits über 100 Zeugnisse von Menschen vor, die von wunderbaren Heilungen auf die Fürsprache von Georg Matuliaitis berichteten. Möglicherweise erfahren auch Sie auf seine Fürbitte Hilfe und Glaubenskraft in Ihren Nöten. Hier einige biographischen Notizen.

Georg Matulaitis wurde als das Jüngste von acht Kindern in einer Bauernfamilie in Litauen, im Dorf Lugine nahe Marijampolė geboren. Mit zehn Jahren wurde er Vollwaise und erkrankte schwer an Knochentuberkulose, woran er sein Leben lang litt. Dank seiner lebendigen Beziehung zu Gott und der wohlwollenden Menschen kam sein Leben richtig in Fahrt. Als Priester und Bischof von Vilnius wirkte er in vielen Ländern: Litauen, Polen, Russland, Schweiz, Amerika und Rom. Ihn zeichnete seine leidenschaftliche Liebe zur Kirche, der Braut Christi aus. „Wenn ich dich vergessen würde, soll meine rechte Hand verdorren … dies sei der ständige Jubel und Schrei meines Herzens.“, schrieb er 1910 in Anlehnung an den Ps 137 in seinem Geistlichen Tagebuch. Sein Engagement galt den Menschen, Kindern und Erwachsenen, die aufgrund der finanziellen Nöte an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden. Papst Pius XI., der ihn persönlich kannte, bezeugte: „Er war ein Mann Gottes, er war wirklich ein Heiliger.“ Gerade in einer Zeit, in der der Kirche durch Krisen die Glaubwürdigkeit abgesprochen wird, gehört der Selige Georg Matulaitis zu den Menschen, die den Glauben durch ihr Lebenszeugnis aufbauen.